Update: 15.04.2024 - Ernährung & Wissenswertes
Was ist Osteopathie? Diese Spannungsunterschiede gehen schweren Erkrankungsbildern, wie z. B. Veränderungen an Knochen und Knorpeln oder Organerkrankungen voraus. Daher macht eine osteopathische Untersuchung und Behandlung auch bei vermeintlich gesunden Vierbeinern durchaus Sinn. Denn diese leichten Spannungsdifferenzen deuten auf Ungleichgewichte im Körper und beginnende Erkrankungen hin, die mit Bluttests oder bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder CT häufig noch gar nicht darstellbar sind. Der Körper des Patienten wird als eine Einheit gesehen, vergleichbar mit einer Uhr: Fällt ein Zahnrad aus, ist das gesamte System gestört. Daher ist diese ganzheitliche Therapie bei diversen Erkrankungen von Hunden, Katzen und anderen Kleintieren sinnvoll, nicht nur bei Problemen des Bewegungsapparates. Eine Theorie der Osteopathie besagt: Wo die Eigenbewegung eines Organs oder Körpersystems gestört ist, macht sich Krankheit breit. Dies betrifft den Bewegungsapparat, innere Organe, Blutgefäße, sämtliche Stoffwechselvorgänge, sowie das Nervensystem. Dabei wird jeder Patient individuell gesehen und behandelt. Das Ziel der Osteopathie ist es jedoch nicht, ein schulmedizinisches Symptom zu beheben, sondern den Ursprung der Läsion aufzuspüren und die Regulationsmechanismen zur Selbstheilung anzuregen. Es wird beim Patienten die Fähigkeit ausgelöst, ein für ihn gesundes Gleichgewicht herzustellen. Heilen ist dabei nicht nur das Fehlen von Symptomen. Es wird durch sehr sanften Druck Einfluß auf veränderte Spannungsverhältnisse und Ungleichgewichte im Körper genommen, um die Regulationsprozesse zu mobilisieren. Dabei arbeite ich vorallem über die sogenannten Faszien. Auch die Hirn- und Rückenmarkshäute werden zum Fasziengewebe gezählt und lassen sich über Cranio- Sakrale Techniken behandeln. Das Cranio-Sakrale   System gehört untrennbar zu den 3 Säulen der Osteopathie und ist eng mit den anderen Systemen verbunden (parietale Osteopathie = Bewegungsapparat; viszerale Osteopathie = innere Organe). Das heißt also, dass sich alle 3 Bereiche gegenseitig eng beeinflussen und Probleme sich auch von einem ins andere System verketten können. Daher sollte bei der Wahl eines Therapeuten immer darauf geachtet werden, dass er alle 3 Systeme wirklich beherrscht und behandeln kann. Faszien sind außerdem ein bindegewebiges Netzwerk, welches den gesamten Körper durchdringt. Sie umhüllen Muskeln und innere Organe, damit diese bei körperlicher Bewegung, sowie bei der Atmung problemlos aneinander vorbeigleiten können. Sie dienen als deren Puffer zum Schutz vor Reibung und Verletzungen. Außerdem sind sie wichtig für den Transport von Blut und Lymphe und damit auch für ein funktionierendes Abwehrsystem, sowie den Stoffwechsel. Zusätzlich dienen Faszien der Befestigung von Muskeln am Knochen (Sehnen) oder der Aufhängung und Abgrenzung der inneren Organe. Sie stehen untereinander in Verbindung bzw. sind sie zum Teil miteinander verwoben. Das heißt, sie übertragen auch Fehlspannungen von einer Körperregion in eine andere: Wirbelsäulen- Probleme können z. B. Störungen der inneren Organe verursachen und umgekehrt. Auch kann sich eine Problematik im Kreuzbein-Bereich (lliosacral-Gelenk) in Problemen von Schädel und Halswirbelsäule widerspiegeln und Fehlhaltungen verursachen. Auch die Gelenkkapseln und Bänder werden, osteopathisch gesehen, zu den Faszien gezählt. Sie können z. B. verkleben (auch nach Operationen) und ihre Aufgabe dann nicht mehr richtig erfüllen und sogar Schmerzen verursachen. Häufig sind Faszien auch der Grund für Schmerzsymptome, für die augenscheinlich keine Ursache gefunden wird, denn man kann sie röntgenologisch nicht darstellen und sie finden in der Schulmedizin leider zumeist wenig Beachtung. Dabei wurde bereits nachgewiesen, dass sich Faszien bei Stress aktiv zusammenziehen und verspannen bzw. verkleben. Das bedeutet, dass Stress durchaus Verspannungen und somit Schmerzen verursachen kann - auch beim Tier! Schlechte Ernährung (minderwertiges Fertigfutter, zu viele Kohlenhydrate) begünstigt diesen Prozess, da zu viele Kohlenhydrate im Futter ph-Wert- Veränderungen verursachen, die ein Verkleben der Faszien begünstigen. Durch die so entstandene Kompression wird der Blut- und Lymphfluß behindert, Muskulatur und Nervengewebe in Mitleidenschaft gezogen und Symptome entstehen nach und nach - denn der Körper versucht nun, zu kompensieren. Der Kreislauf beginnt. Bleiben diese Fehlspannungen unentdeckt und somit unbehandelt, können im weiteren Verlauf - der mitunter Jahre dauern kann - schwerere Erkrankungsbilder entstehen: Arthrosen, Bandscheibenvorfälle, Krankheiten der inneren Organe sind nur ein paar Beispiele. Auffälligkeiten, die bereits seit dem Welpenalter vorliegen, ständiges Pfotenknabbern ohne parasitäre Auslöser, Husten oder Atemprobleme ohne schulmedizinisch nachweisbare Ursache, Harntröpfeln, Verrichten des großen Geschäftes in Etappen, sowie regelmäßige Verdauungsbeschwerden, hinter denen vielleicht sogar Nahrungsmittelunverträglichkeiten vermutet werden, können ebenfalls Hinweise auf ein Ungleichgewicht im Fasziensystem sein. Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen, da sich fasziale Veränderungen auf vielfältigste Art und Weise im und am Körper zeigen können, nicht nur an Problemen des Bewegungsapparates oder der inneren Organe. Wird die eigentliche Störung behoben und die Eigenbeweglichkeit der Gewebestrukturen wiederhergestellt, so lösen sich auch die Kompensationen (wie Schonhaltungen) auf. Beispiel: Ist der Rücken stark aufgekrümmt oder berührungsempfindlich durch (bisher unerkannte) Schmerzen im Verdauungstrakt, ist das eigentliche Problem nicht die Wirbelsäule und Behandlungen bringen hier nicht den gewünschten Erfolg. Werden dagegen die Probleme im Organ-Bereich erfolgreich aufgespürt und behandelt, wird sich auch die Problematik des Rückens bessern. Typisch bei solchen (unentdeckten) organischen Störungen ist immer, dass die Rückenprobleme oder Lahmheiten nach physiotherapeutischen Maßnahmen oder "Einrenken" der Wirbelsäule zeitnah zurückkehren. In der Physiotherapie stößt man hier nun an seine Grenzen - die Osteopathie hingegen bietet hier großes Potential. Das Zwerchfell hat in der Osteopathie eine zentrale Stellung: Erst einmal handelt es sich hierbei um den größten und wichtigsten Atem-Muskel. Funktionseinschränkungen führen hier nicht zwangsläufig zu Problemen mit der Atmung, es können auch Störungen von Bewegungs- und Organfunktionen auftreten, die man gar nicht mit dem Zwerchfell in Verbindung bringt! Es trennt die Brust- von der Bauchhöhle und gewährt dabei wichtigen Strukturen Durchlass: Große Blutgefäße, wichtige Nerven, die Speiseröhre, sowie Lymphgefäße. Auch ist es mit der Leber verwachsen und hat durch Bänder direkte Verbindung zu Magen und Eierstöcken. Nun kann man sich sicher gut vorstellen, wie vielfältig die Probleme sein können, wenn das Zwerchfell eingeschränkt ist. Es kann eine Kompression der hindurchtretenden Strukturen erfolgen, so dass beispielsweise der Blut- und Lymphfluß gestört wird. Die Ver- und Entsorgung des Hinterkörpers mit Nähr- und Abfallstoffen funktioniert so nicht mehr einwandfrei. Hinweise auf Funktionsstörungen des Zwerchfells können daher auch Probleme sein, die sich auffälligerweise nur auf die hinteren Regionen oder Organe beziehen. Bei vielen Hunden erscheint zusätzlich die Hintergliedmaße "wie angeklebt" oder "als ob sie nicht zum restlichen Körper dazugehört". Wenn Gelenk- und Wirbelsäulenprobleme, wie z. B. eine HD, Arthrosen, Bandscheibenvorfälle und andere neurologische Erkrankungen ausgeschlossen wurden, sollte man sein Augenmerk einmal auf das Zwerchfell richten. Auch bei Kastrationen von weiblichen Tieren werden Bänder durchtrennt, welche Eierstöcke und Zwerchfell verbinden und für die Aufhängung der Blase verantwortlich sind. Es entstehen innere Vernarbungen und Ungleichgewichte, die sich negativ auf Zwerchfell und Blase (Inkontinenz) auswirken können. Der Osteopath kann Funktionsstörungen und Verklebungen dieser Bereiche aufspüren und lösen. Da die osteopathischen Techniken im Gegensatz zur Physiotherapie mit minimalstem Druck und leichten, teilweise kaum sichtbaren Bewegungen ausgeführt werden, ist diese Form der Behandlung sehr gut geeignet für ängstliche Tiere oder solche, die sich ungern (von Fremden) anfassen lassen. Auch bei stärkeren Schmerzen ist diese sanfte Methode bestens geeignet: Eine osteopathische Untersuchung und Behandlung sucht nicht gezielt die Schmerzen als Bestätigung, sondern die Fehlspannungen im Gewebe. Diese können weit entfernt vom augenscheinlichen Problem liegen und zudem bereits dann auftreten, bevor überhaupt Schmerzen entstehen. Bisher hat sich daher fast jeder noch so scheue Patient nach den ersten Griffen entspannt und nach einigen weiteren sind die meisten bereits am Einschlummern. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Faszien außerdem viele Rezeptoren besitzen, die nur auf minimalen Druck reagieren. Daher werden diese bei "normalen physiotherapeutischen Behandlungen", in denen der Patient fester angefasst wird, gar nicht erreicht bzw. angesprochen. Während einer osteopathischen Therapie kann es durchaus vorkommen, dass nach dem Lösen der ersten Läsion plötzlich ganz andere behandlungsbedürftige Probleme ans Tageslicht kommen, die zuvor unter der Oberfläche geschlummert haben ("Zwiebel-Prinzip"). Häufig handelt es sich hierbei um ältere Traumen, mitunter sogar aus der Welpenzeit. Wann ist Osteopathie sinnvoll? Zur Vorsorge (gesunde Tiere, Sporthunde) Unklare Schmerzzustände & Lahmheiten Zur Reduzierung bzw. bei Versagen von Schmerzmitteln Muskuläre Probleme, Verspannungen Bewegungseinschränkungen / Fehlstellungen Arthrosen / degenerative Veränderungen Nach Amputationen Gelenkserkrankungen, z. B. HD, ED Rückenprobleme, z. B. Spondylose, Blockaden, Schmetterlings- oder Keilwirbel, Skoliose, Cauda-Equina-Kompressions-Syndrom, Bandscheibenvorfall Allg. neurologische Probleme / Lähmungen (Unfall)Traumata, Auffälligkeiten aller Art seit Welpenalter Asymmetrisch erscheinendes Gesicht / Schädel Vor OPs oder als Reha danach (Operations)Narben können Probleme bereiten Ödeme, Störungen im Lymphsystem Nach Kastration, Kaiserschnitt, Schwergeburt Inkontinenz, Kotabsatzprobleme Wiederkehrende Probleme ohne schulmedizinisch feststellbare Ursache, z. B. Verdauungsbeschwerden, Husten, Juckreiz ohne Vorhandensein von Parasiten, Augen- und Ohrenprobleme, … Alte Tiere, die nicht mehr operiert werden können Schulmedizinisch austherapierte Tiere Wenn die Physiotherapie an ihre Grenzen stößt
Vergleicht man die Möglichkeiten der Physiotherapie mit der Osteopathie, dann ist die erstere ein Wassertropfen - die Osteopathie hingegen ein Ozean. Ein großer Vorteil der Osteopathie ist der, dass schon minimale Veränderungen der Gewebestruktur oder kleinste Einschränkungen der Gewebebeweglichkeit erfühlt werden können.
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Update: 15.04.2024 - Ernährung & Wissenswertes
Was ist Osteopathie? Vergleicht man die Möglichkeiten der Physiotherapie mit der Osteopathie, dann ist die erstere ein Wassertropfen - die Osteopathie hingegen ein Ozean. Ein großer Vorteil der Osteopathie ist der, dass schon minimale Veränderungen der Gewebestruktur oder kleinste Einschränkungen der Gewebebeweglichkeit erfühlt werden können. Diese Spannungsunterschiede gehen schweren Erkrankungsbildern, wie z. B. Veränderungen an Knochen und Knorpeln oder Organerkrankungen voraus. Daher macht eine osteopathische Untersuchung und Behandlung auch bei vermeintlich gesunden Vierbeinern durchaus Sinn. Denn diese leichten Spannungsdifferenzen deuten auf Ungleichgewichte im Körper und beginnende Erkrankungen hin, die mit Bluttests oder bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder CT häufig noch gar nicht darstellbar sind. Der Körper des Patienten wird als eine Einheit gesehen, vergleichbar mit einer Uhr: Fällt ein Zahnrad aus, ist das gesamte System gestört. Daher ist diese ganzheitliche Therapie bei diversen Erkrankungen von Hunden, Katzen und anderen Kleintieren sinnvoll, nicht nur bei Problemen des Bewegungsapparates. Eine Theorie der Osteopathie besagt: Wo die Eigenbewegung eines Organs oder Körpersystems gestört ist, macht sich Krankheit breit. Dies betrifft den Bewegungsapparat, innere Organe, Blutgefäße, sämtliche Stoffwechselvorgänge, sowie das Nervensystem. Dabei wird jeder Patient individuell gesehen und behandelt. Das Ziel der Osteopathie ist es jedoch nicht, ein schulmedizinisches Symptom zu beheben, sondern den Ursprung der Läsion aufzuspüren und die Regulationsmechanismen zur Selbstheilung anzuregen. Es wird beim Patienten die Fähigkeit ausgelöst, ein für ihn gesundes Gleichgewicht herzustellen. Heilen ist dabei nicht nur das Fehlen von Symptomen. Es wird durch sehr sanften Druck Einfluß auf veränderte Spannungsverhältnisse und Ungleichgewichte im Körper genommen, um die Regulationsprozesse zu mobilisieren. Dabei arbeite ich vorallem über die sogenannten Faszien. Auch die Hirn- und Rückenmarkshäute werden zum Fasziengewebe gezählt und lassen sich über Cranio- Sakrale Techniken behandeln. Das Cranio-Sakrale System gehört untrennbar zu den 3 Säulen der Osteopathie und ist eng mit den anderen Systemen verbunden (parietale Osteopathie = Bewegungsapparat; viszerale Osteopathie = innere Organe). Das heißt also, dass sich alle 3 Bereiche gegenseitig eng beeinflussen und Probleme sich auch von einem ins andere System verketten können. Daher sollte bei der Wahl eines Therapeuten immer darauf geachtet werden, dass er alle 3 Systeme wirklich beherrscht und behandeln kann. Faszien sind außerdem ein bindegewebiges Netzwerk, welches den gesamten Körper durchdringt. Sie umhüllen Muskeln und innere Organe, damit diese bei körperlicher Bewegung, sowie bei der Atmung problemlos aneinander vorbeigleiten können. Sie dienen als deren Puffer zum Schutz vor Reibung und Verletzungen. Außerdem sind sie wichtig für den Transport von Blut und Lymphe und damit auch für ein funktionierendes Abwehrsystem, sowie den Stoffwechsel. Zusätzlich dienen Faszien der Befestigung von Muskeln am Knochen (Sehnen) oder der Aufhängung und Abgrenzung der inneren Organe. Sie stehen untereinander in Verbindung bzw. sind sie zum Teil miteinander verwoben. Das heißt, sie übertragen auch Fehlspannungen von einer Körperregion in eine andere: Wirbelsäulen-Probleme können z. B. Störungen der inneren Organe verursachen und umgekehrt. Auch kann sich eine Problematik im Kreuzbein- Bereich (lliosacral-Gelenk) in Problemen von Schädel und Halswirbelsäule widerspiegeln und Fehlhaltungen verursachen. Auch die Gelenkkapseln und Bänder werden, osteopathisch gesehen, zu den Faszien gezählt. Sie können z. B. verkleben (auch nach Operationen) und ihre Aufgabe dann nicht mehr richtig erfüllen und sogar Schmerzen verursachen. Häufig sind Faszien auch der Grund für Schmerzsymptome, für die augenscheinlich keine Ursache gefunden wird, denn man kann sie röntgenologisch nicht darstellen und sie finden in der Schulmedizin leider zumeist wenig Beachtung. Dabei wurde bereits nachgewiesen, dass sich Faszien bei Stress aktiv zusammenziehen und verspannen bzw. verkleben. Das bedeutet, dass Stress durchaus Verspannungen und somit Schmerzen verursachen kann - auch beim Tier! Schlechte Ernährung (minderwertiges Fertigfutter, zu viele Kohlenhydrate) begünstigt diesen Prozess, da zu viele Kohlenhydrate im Futter ph-Wert-Veränderungen verursachen, die ein Verkleben der Faszien begünstigen. Durch die so entstandene Kompression wird der Blut- und Lymphfluß behindert, Muskulatur und Nervengewebe in Mitleidenschaft gezogen und Symptome entstehen nach und nach - denn der Körper versucht nun, zu kompensieren. Der Kreislauf beginnt. Bleiben diese Fehlspannungen unentdeckt und somit unbehandelt, können im weiteren Verlauf - der mitunter Jahre dauern kann - schwerere Erkrankungsbilder entstehen: Arthrosen, Bandscheibenvorfälle, Krankheiten der inneren Organe sind nur ein paar Beispiele. Auffälligkeiten, die bereits seit dem Welpenalter vorliegen, ständiges Pfotenknabbern ohne parasitäre Auslöser, Husten oder Atemprobleme ohne schulmedizinisch nachweisbare Ursache, Harntröpfeln, Verrichten des großen Geschäftes in Etappen, sowie regelmäßige Verdauungsbeschwerden, hinter denen vielleicht sogar Nahrungsmittelunverträglichkei ten vermutet werden, können ebenfalls Hinweise auf ein Ungleichgewicht im Fasziensystem sein. Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen, da sich fasziale Veränderungen auf vielfältigste Art und Weise im und am Körper zeigen können, nicht nur an Problemen des Bewegungsapparates oder der inneren Organe. Wird die eigentliche Störung behoben und die Eigenbeweglichkeit der Gewebestrukturen wiederhergestellt, so lösen sich auch die Kompensationen (wie Schonhaltungen) auf. Beispiel: Ist der Rücken stark aufgekrümmt oder berührungsempfindlich durch (bisher unerkannte) Schmerzen im Verdauungstrakt, ist das eigentliche Problem nicht die Wirbelsäule und Behandlungen bringen hier nicht den gewünschten Erfolg. Werden dagegen die Probleme im Organ-Bereich erfolgreich aufgespürt und behandelt, wird sich auch die Problematik des Rückens bessern. Typisch bei solchen (unentdeckten) organischen Störungen ist immer, dass die Rückenprobleme oder Lahmheiten nach physiotherapeutischen Maßnahmen oder "Einrenken" der Wirbelsäule zeitnah zurückkehren. In der Physiotherapie stößt man hier nun an seine Grenzen - die Osteopathie hingegen bietet hier großes Potential. Das Zwerchfell hat in der Osteopathie eine zentrale Stellung: Erst einmal handelt es sich hierbei um den größten und wichtigsten Atem-Muskel. Funktionseinschränkungen führen hier nicht zwangsläufig zu Problemen mit der Atmung, es können auch Störungen von Bewegungs- und Organfunktionen auftreten, die man gar nicht mit dem Zwerchfell in Verbindung bringt! Es trennt die Brust- von der Bauchhöhle und gewährt dabei wichtigen Strukturen Durchlass: Große Blutgefäße, wichtige Nerven, die Speiseröhre, sowie Lymphgefäße. Auch ist es mit der Leber verwachsen und hat durch Bänder direkte Verbindung zu Magen und Eierstöcken. Nun kann man sich sicher gut vorstellen, wie vielfältig die Probleme sein können, wenn das Zwerchfell eingeschränkt ist. Es kann eine Kompression der hindurchtretenden Strukturen erfolgen, so dass beispielsweise der Blut- und Lymphfluß gestört wird. Die Ver- und Entsorgung des Hinterkörpers mit Nähr- und Abfallstoffen funktioniert so nicht mehr einwandfrei. Hinweise auf Funktionsstörungen des Zwerchfells können daher auch Probleme sein, die sich auffälligerweise nur auf die hinteren Regionen oder Organe beziehen. Bei vielen Hunden erscheint zusätzlich die Hintergliedmaße "wie angeklebt" oder "als ob sie nicht zum restlichen Körper dazugehört". Wenn Gelenk- und Wirbelsäulenprobleme, wie z. B. eine HD, Arthrosen, Bandscheibenvorfälle und andere neurologische Erkrankungen ausgeschlossen wurden, sollte man sein Augenmerk einmal auf das Zwerchfell richten. Auch bei Kastrationen von weiblichen Tieren werden Bänder durchtrennt, welche Eierstöcke und Zwerchfell verbinden und für die Aufhängung der Blase verantwortlich sind. Es entstehen innere Vernarbungen und Ungleichgewichte, die sich negativ auf Zwerchfell und Blase (Inkontinenz) auswirken können. Der Osteopath kann Funktionsstörungen und Verklebungen dieser Bereiche aufspüren und lösen. Da die osteopathischen Techniken im Gegensatz zur Physiotherapie mit minimalstem Druck und leichten, teilweise kaum sichtbaren Bewegungen ausgeführt werden, ist diese Form der Behandlung sehr gut geeignet für ängstliche Tiere oder solche, die sich ungern (von Fremden) anfassen lassen. Auch bei stärkeren Schmerzen ist diese sanfte Methode bestens geeignet: Eine osteopathische Untersuchung und Behandlung sucht nicht gezielt die Schmerzen als Bestätigung, sondern die Fehlspannungen im Gewebe. Diese können weit entfernt vom augenscheinlichen Problem liegen und zudem bereits dann auftreten, bevor überhaupt Schmerzen entstehen. Bisher hat sich daher fast jeder noch so scheue Patient nach den ersten Griffen entspannt und nach einigen weiteren sind die meisten bereits am Einschlummern. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Faszien außerdem viele Rezeptoren besitzen, die nur auf minimalen Druck reagieren. Daher werden diese bei "normalen physiotherapeutischen Behandlungen", in denen der Patient fester angefasst wird, gar nicht erreicht bzw. angesprochen. Während einer osteopathischen Therapie kann es durchaus vorkommen, dass nach dem Lösen der ersten Läsion plötzlich ganz andere behandlungsbedürftige Probleme ans Tageslicht kommen, die zuvor unter der Oberfläche geschlummert haben ("Zwiebel-Prinzip"). Häufig handelt es sich hierbei um ältere Traumen, mitunter sogar aus der Welpenzeit. Wann ist Osteopathie sinnvoll? Zur Vorsorge (gesunde Tiere, Sporthunde) Unklare Schmerzzustände & Lahmheiten Zur Reduzierung bzw. bei Versagen von Schmerzmitteln Muskuläre Probleme, Verspannungen Bewegungseinschränkunge n / Fehlstellungen Arthrosen / degenerative Veränderungen Nach Amputationen Gelenkserkrankungen, z. B. HD, ED Rückenprobleme, z. B. Spondylose, Blockaden, Schmetterlings- oder Keilwirbel, Skoliose, Cauda-Equina- Kompressions-Syndrom, Bandscheibenvorfall Allg. neurologische Probleme / Lähmungen (Unfall)Traumata, Auffälligkeiten aller Art seit Welpenalter Asymmetrisch erscheinendes Gesicht / Schädel Vor OPs oder als Reha danach (Operations)Narben können Probleme bereiten Ödeme, Störungen im Lymphsystem Nach Kastration, Kaiserschnitt, Schwergeburt Inkontinenz, Kotabsatzprobleme Wiederkehrende Probleme ohne schulmedizinisch feststellbare Ursache, z. B. Verdauungsbeschwerden, Husten, Juckreiz ohne Vorhandensein von Parasiten, Augen- und Ohrenprobleme, … Alte Tiere, die nicht mehr operiert werden können Schulmedizinisch austherapierte Tiere Wenn die Physiotherapie an ihre Grenzen stößt
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