Futteranpassung & Rationsberechnung
bei chronischer Niereninsuffizienz (CNI)
Zusätzlich können diese Symptome ein Zeichen sein, auch wenn man dabei nicht
sofort an die Nieren denkt:
•
Knochenbrüchigkeit, Gummikiefer
•
Fieber
•
(beginnende) Blindheit bedingt durch (unerkannten) Bluthochdruck
•
Anfälle, Enzephalopathie
•
Kalkablagerungen in Geweben
•
Anämie
Der
Tierbesitzer
bemerkt
zumeist
als
erstes
den
größeren
Durst
und
häufigeren
Urinabsatz
seines
Hundes.
Bereits
im
Frühstadium
einer
beginnenden
Nierenerkrankung
sollte
man
tätig
werden
und
das
Futter
an
den
entsprechenden
Grad
der
CNI
anpassen
lassen,
um
einer
zu
schnellen
Verschlechterung
des
Allgemeinzustands
und
der
Blutwerte
entgegenzuwirken.
Leider
zeigen
nämlich
einige
Blutparameter
erst
dann
deutliche
Auffälligkeiten,
wenn
bereits
ein
Funktionsverlust
von
75-85
%
der
Nieren
vorliegt.
Daher
ist
es
so
wichtig,
bereits
im
Anfangsstadium
tätig
zu
werden
und
nicht
abzuwarten,
bis
die
Blutwerte
völlig entgleist sind!
Die Ziele der Futteranpassung sind:
•
Verhinderung der Gewichtsabnahme durch optimale Nährstoffversorgung und
höhere Akzeptanz des Futters (Nierendiät wird häufig nicht gerne gefressen)
•
Klinische Anzeichen der Urämie reduzieren und damit für mehr Wohlbefinden des
Patienten sorgen
•
Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen
Wichtig: Bitte stellen Sie für Ihren Hund immer ausreichend frisches
Trinkwasser zur Verfügung. Auf keinen Fall darf einem nierenkranken Tier
das Trinken verwehrt werden!
Da auch andere Erkrankungen oder Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungen
gewisse Blutwerte verändern oder maskieren können, sind zusätzlich zu diesen
Blutwerten die unten genannten Harnwerte sehr wichtig für die Diagnostik. Denn nur,
weil 1-2 Blutwerte abweichen, sollte man nicht sofort eine proteinreduzierte
Nierendiät geben, da ein gesundes Tier sonst Mängel entwickeln kann! Ebenso kann
eine Nierendiät im Anfangsstadium noch viel zu viel des Guten sein. Daher ist eine
genaue Diagnostik und Anpassung so wichtig.
Bitte halten Sie folgende Werte zu unserem Termin bereit oder senden Sie mir diese
gerne vorab via E-Mail, zusammen mit Ihrem Barf-Plan oder der exakten Angabe
Ihrer Futtersorte, da ich ansonsten keine Rationsberechnung und Anpassung
vornehmen kann. Gerne können Sie mir auch ältere Blutbilder mit zukommen lassen,
so habe ich Vergleichswerte.
Wichtig: Ihr Hund sollte vor der Blutabnahme immer mindestens 12 Stunden
nüchtern sein, da ansonsten die Werte verfälscht werden können!
Benötigte Blutwerte für die Diagnostik und Futteranpassung:
•
Harnstoff UREA
•
Kreatinin CREA
•
SDMA
•
Phosphat
•
Kalium
•
Kalzium
•
Albumin
•
Cholesterin
•
Rotes Blutbild: Erythrozyten, Hämatokrit, Hämoglobin, Retikulozyten
Keine CNI-Diagnostik ohne Harn-Untersuchung!
Weiterhin werden folgende Harnwerte für die Diagnostik und Futteranpassung
benötigt:
•
UP/C
•
Spezifisches Harngewicht (USG)
•
Sedimentuntersuchung / bakteriologische Untersuchung
Die Harnwerte sollte am besten ein Tierarzt vor Ort im hauseigenen Labor ermitteln,
da ein Versenden und Liegen über 24 Std. einige Werte unbrauchbar machen kann.
Woran erkenne ich als Tierbesitzer eine
beginnende Nierenproblematik?
•
vermehrter Durst
•
vermehrtes Wasserlassen
•
Austrocknung
•
Abmagerung, Leistungsabfall
•
Erbrechen (auch blutig), Gastritis
•
Durchfall
•
Schwächung des Immunsystems
•
Urämischer Maulgeruch (Ammoniak)
•
schmierig
braune
Zahnbeläge
(kein
fester
Zahnstein!)
•
Geschwüre im Maul