Update: 15.04.2024 - Ernährung & Wissenswertes
Rund um die Ernährung von Hunden und Katzen „Eine Krankheit kann viele Väter haben, die Mutter ist immer die Ernährung!“ Chinesische Weisheit Moro-Suppe bei Durchfall - Rezepte und Wissenswertes Congee - Rezept bei Magen-Darm-Problemen und geschwächten Tieren Allgemeine Infos & Mythen, die sich hartnäckig halten: Der wichtigste Punkt ist, dass es einfach nicht das eine gute Futter gibt, das für jeden Hund oder jede Katze gleich gut geeignet ist! Eine Fütterung sollte immer Aspekte wie das Lebensalter, Krankheiten, Aktivität, spezielle Lebensumstände oder auch nach TCM den jeweiligen Typ berücksichtigen (Yang „Wärme-Typ“ oder Yin „Kälte-Typ“ oder Mischformen daraus bzw. die 5 Elemente, Näheres unter TCM- Ernährung . Für die Erstellung eines TCM-Ernährungsplans oder eine ausführliche Futterberatung melden Sie sich gerne bei mir ). Genauso, wie sich leider jeder nach 3 Wochenend-Seminaren Tierheilpraktiker nennen kann, genauso kann leider auch jeder Futtermittel-Hersteller werden und ein Futter nach seinen eigenen Ideen im rechtlich zulässigen Rahmen zusammenstellen und verkaufen. Man benötigt hierfür keine spezielle Ausbildung oder ein Studium. Vielen Fertigfuttern fehlen z. B. Jod, Selen und B-Vitamine . Letztere sind hitzeempfindlich und werden beim Kochen/Dünsten zerstört. Außerdem liegt der Fettgehalt bei sehr vielen Futtern gerade mal bei höchstens 5-8 %. Beim Barfen liegt er als Vergleich bei mind. 15-25 % beim gesunden Hund. Welche Öle und/oder Fette (EPA / DHA) ergänzt werden sollten, ist hier sehr schön erklärt. Und hier gibt es eine sehr gut verständliche Übersicht, wie sich ein Futter idealerweise zusammensetzen und was ergänzt werden sollte. Dies ist auch mit Dosen/Reinfleischdosen möglich, man muß nicht gezwungenermaßen barfen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der, dass es absolut nichts bringt, wenn man das teuerste Futter kauft oder einen noch so guten Barf-Plan hat, dann aber regelmäßig Floh- und Zeckentabletten verabreicht! Auch, wenn viele immer noch meinen, ihr Hund verträgt diese Mittel gut: Mir ist in über 10 Jahren Praxistätigkeit noch kein einziger untergekommen, dessen Magen, Darm, Leber und/oder Nieren nicht osteopathisch auffällig waren. Viele Besitzer sind immer wieder sehr erschrocken, wenn sie die Reaktion ihres Hundes sehen, sobald ich nur die Hand auf Magen oder Leber lege… So macht auch absolut keine Ernährungsanpassung durch mich Sinn, wenn diese Tabletten nicht umgehend abgesetzt werden, da wir die Magen-Darm- Probleme so definitiv niemals in den Griff bekommen werden! Viele Spot ons wirken übrigens ebenfalls „systemisch“, das heißt, dass sie ins Blut übergehen. Näheres zu diesen Themen hier . Auch wenn man etwas „schon immer so“ oder „seit 20 Jahren so“ macht oder die Hunde grundsätzlich mit Trockenfutter 15 Jahre alt werden, ist es darum nicht gleichzeitig gut oder richtig! Ein Hund, der 15 Jahre lang unter Bauchschmerzen und Magenproblemen aufgrund einer Fehlernährung leiden muß und später noch eine Nierenerkrankung dadurch entwickelt, ist leider nicht als Erfolg zu werten! „Ich füttere ein gutes Trockenfutter, denn die schöne bunte Verpackung verspricht 70 % Fleisch!“ - das Märchen vom hohen Fleischanteil im Hunde(trocken)futter. Lesen Sie bitte immer das „Kleingedruckte“, also sprich die Inhaltsstoffe und nicht die großen Werbeversprechen auf der Vorderseite. Gerne wird mit „Gelenkfutter“ oder ähnlichem geworben und dann sind gerade mal 2 % oder sogar nur 0,2 % Grünlippmuschel enthalten. Diese paar Krümel haben leider absolut keinen Nutzen oder gar eine therapeutische Wirkung! Lassen Sie sich hier nicht hinters Licht führen. Rechnen Sie auch immer die bei den Inhaltsstoffen angegebenen Prozente nach. Ihnen wird sehr oft auffallen, dass man beim Addieren gar nicht auf exakt 100 % kommt. Doch aus was besteht der restliche Inhalt, wenn man beim Nachrechnen nur auf vielleicht 60 % kommt? Am besten direkt beim Hersteller nachfragen. Bekommt man dann keine zufriedenstellende Antwort, sollte man sich am besten nach einem anderen Futter umgucken. Bei der Zutatenliste steht der Hauptbestandteil an erster Stelle. Viele Hersteller splitten aber gerne auf und benennen Mais, Maismehl, Maiskleber etc. einzeln, damit diese Zutat auf der Liste weiter nach hinten rutscht und der Eindruck erweckt wird, es wäre gar nicht so viel davon enthalten. Auch bei Nahrungsergänzungen , z. B. für die Gelenke oder Magen-Darm- Probleme ist Vorsicht geboten: Bei Bestandteilen wie Getreide, Mehl, Wurzeln (ohne genauere Definition), Erbsen, Mais, Soja, Saccharose, Aspartam, Zucker oder ähnlichem: Hände weg! Diese Präparate kosten zumeist viel Geld und haben wenig Nutzen. Ebenso ist es häufig deutlich günstiger, wenn man sich die Bestandteile einzeln kauft, als eine fertiger Mischung zu erwerben, die ohnehin nicht pauschal auf jeden Patienten gleich gut passt. Zudem wird auf Social Media-Plattformen ständig mit Tieren geworben, die kaum noch laufen können und diese Mittel hätten dann angeblich eine Heilung vollbracht. Bitte nicht auf solche Werbeversprechen hereinfallen. Viele dieser Tiere zeigen neurologische Symptome, die definitiv nicht mit ein bisschen Grünlippmuschel oder Kollagen behoben werden können! Im Termin gehe ich individueller auf dieses Thema ein und suche gerne für Ihr Tier passende Mittel heraus. Weiterhin muß man bei Nahrungsergänzungen aufpassen: fettlösliche Vitamine (A, D, E, K) lagern sich im Körper ein und können nicht, so wie die wasserlöslichen Vitamine, einfach vom Körper ausgeschieden werden. Haben Futter und zusätzlich die Nahrungsergänzungsmittel dann noch einen hohen Anteil dieser Vitamine, kann es durchaus zu Überversorgungen, sogenannten Hypervitaminosen kommen. Hier können Sie nachlesen, was für Probleme dies verursachen kann (bei Vitamin A wären das u. a.: Erbrechen, Kopfschmerzen, Veränderungen von Haut und Schleimhaut, bis hin zur Leberzirrhose!). Im Barf-Blog von Nadine Wolf wird das Thema ausführlicher behandelt. Mit Trockenfutter ist definitiv keine Ausschluss-Diät möglich! Ebenso mit schlecht deklariertem Futter (tierische/pflanzliche Nebenerzeugnisse, Öle und Fette, 4 % Rind, etc.). Ein Mythos, der sich hartnäckig hält: Trockenfutter ist leider nicht gut geeignet zum Zähne putzen . Hunde haben ein sogenanntes Scherengebiss, um ein Beutetier auseinander zu reißen und die Brocken hinunter zu schlingen. Er besitzt auch keine ausgeprägten Kauflächen wie der Mensch oder ein Pflanzenfresser. Demnach ist sein Gebiss überhaupt nicht dafür ausgelegt, auf Trockenfutter-Brocken herumzukauen. Genau das Gegenteil ist der Fall: Die Pampe aus zumeist viel zu vielen Kohlenhydraten kann sich besonders gut an den Zähnen festsetzen. Der Zahnputz- Effekt wäre in etwa so, als wenn wir Menschen trockene Butterkekse zur Zahnreinigung kauen. Testen Sie doch spaßeshalber einmal aus, wie der Zahnputzeffekt damit ist. :) Kein Trocken- und Nassfutter mischen , dies belastet den Verdauungstrakt noch stärker. Sollte Ihr Hund das Trockenfutter nur dann fressen, wenn Sie als Topping Dosenfutter oder ähnliches dazugeben, tun Sie Ihrem Hund bitte den Gefallen und wechseln umgehend das Futter! Das Einweichen von Trockenfutter ändert rein gar nichts an dem zumeist viel zu hohen Gehalt an Kohlenhydraten und den so häufig verwendeten künstlichen, chemischen Zusätzen („ernährungsphysiologische Zusatzstoffe“). Auch ist es für die Tiere unmöglich, die fehlende Feuchtigkeit durch Trinken aufzuholen, sehr schön erklärt das dieser    Artikel , der auch das Thema Nieren- und Blasenprobleme beleuchtet. Ich bin kein Freund von Trockenfutter oder gar veganer Ernährung für Hunde und Katzen, da beides nicht artgerecht ist. Ich bin selber Veggie, halte diese Ernährungsform aber für Hunde und Katzen für ungeeignet, da die Proteine pflanzlichen Ursprungs sind (Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen, etc.). Ein tierischer Körper, der nun mal auf das Fressen von Beutetieren ausgerichtet ist, kann diese Pflanzenproteine viel schlechter verwerten, meine Kollegin Nadine Wolf hat hierzu einen tollen und ausführlichen Beitrag geschrieben. Zudem trocknen dauerhafte Gaben von Hülsenfrüchten oder auch Hirse nach TCM sehr stark aus , auch Trockenfutter an sich ist ein sehr „heißes Lebensmittel“, welches austrocknet. Dies kann man tatsächlich therapeutisch ausnutzen, aber permanente Gaben ohne Indikation verschärfen das typische Trockenfutter-Problem sogar noch: Denn bisher hatte ich in meinen über 10 Jahren Praxistätigkeit tatsächlich noch keinen Patienten, der seine dauerhafte Trockenfuttergabe wirklich gut vertragen hat. Die meisten Besitzer meinen zwar, dass ihr Tier es gut verträgt, aber bei jedem dieser Patienten waren osteopathisch der Magen und/oder Darm auffällig, d. h. unter Spannung, druckempfindlich, trotz langer Futterpause aufgebläht, die Tiere haben teilweise viel Gras gefressen, etc. Der Körper kann dies einige Zeit kompensieren, aber irgendwann entstehen immer mehr Probleme, zusätzlich zu den Magen-Darm-Beschwerden, die man dann auch gar nicht mit dem Futter in Verbindung bringt: Leber- und Nierenkrankheiten, Harngries und Blasensteine, permanente Muskelverspannungen, Knochen- und Knorpelerkrankungen, verstärkte Anfälligkeit für Zecken, ... Die Tiere übersäuern immer mehr und scheiden vermehrt Buttersäure aus, die für Zecken sehr anziehend riecht. Zusätzlich werden ph-Wert-Veränderungen im Körper verursacht, z. B. in der Blase (Gefahr von Steinen) im Magen/Speichel (Übersäuerung, Sodbrennen mit Erbrechen/Gras fressen, Förderung von Zahnstein) oder in den Faszien, mit denen ich osteopathisch arbeite. Diese verkleben und die Tiere sind permanent verspannt. Hier ein sehr schön erklärter Artikel zum Thema Stärke - Zucker - Diabetes - Krebs Zusätzlich enthält Trockenfutter viel zu viele schwer verdauliche Füllstoffe, die als riesige Haufen wieder ausgeschieden werden. Bei hochwertigem Futter ist die Kotmenge deutlich geringer. Trockenfutter enthält oft vom Werk aus schon Futtermilben und deren Kot. Einfrieren oder das luftdichte Verschließen bringen also leider nichts. Gras fressen in geringen Mengen muß nicht unbedingt auf ein Problem hinweisen. Wenn der Hund aber exzessiv und hektisch große Mengen Gras schluckt, und das sogar regelmäßig, sollte unbedingt das Futter unter die Lupe genommen und nicht einfach stur Magensäureblocker gegeben werden! Dies kann auf Dauer mehr schaden als nutzen! Woran erkenne ich ein gutes Futter für Hund & Katze? Tip: Vertrauen Sie nicht ungeprüft den Werbeversprechen der Futtermittelindustrie. Teuer ist nicht unbedingt automatisch gut - billig jedoch auch nicht. Immer genau auf Inhalts- und Zusatzstoffe bzw. Folgendes achten: Was in einem guten Futter definitiv nichts zu suchen hat: jegliche Bestandteile von Soja, Mais, Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen, Linsen, etc.), Zucker, pflanzliche Nebenerzeugnisse, ein hoher Getreideanteil (Getreide steht an 1. oder 2. Stelle der Zutatenliste) deuten auf minderwertiges, schwer verdauliches Futter hin (Fehlernährung). Solch ein Futter am besten im Regal stehen lassen! Tierische Nebenerzeugnisse sind ein Sonderfall und schwierig zu beurteilen: Es kann sich dabei um Schlachtabfälle, wie Hufen, Fell, Bindegewebe, Hörner etc. handeln oder um Hochwertiges, wie Organe. Leider deklarieren viele Hersteller dies immer noch nicht offen. Futtermitteldeklaration: Fleisch oder nicht Fleisch? Die 4 %-Regel besagt, dass man eine Futtersorte Rind nennen darf, wenn 4 % davon enthalten sind. Oder Rentier, wenn 4 % Rentier enthalten sind. Jedoch unabhängig davon, ob damit gutes Muskelfleisch oder Schlachtabfälle enthalten sind. Zumeist ist es dann ein großes Rätsel, was ansonsten noch im Futter enthalten ist. In diesem Artikel wird es ausführlich erklärt. Hefe = Geschmacksverstärker, evtl. Glutamat Natriumchlorid, Kaliumchlorid = Kochsalz Saccharose, Fruktose, Karamell, etc. = Zucker bzw. Zuckeraustauschstoff Rüben(trocken)schnitzel = billiger Füllstoff, Abfallprodukt aus der Zuckerherstellung Brühe oder Sud ist einfach nur Wasser, um die Dose schwerer zu machen Yucca sorgt dafür, dass die Haufen schön aussehen, so dass der Eindruck erweckt wird, das Futter wäre gut verträglich Eine extrem hohe Fütterungs-Empfehlung ist zumeist „verdächtig“, denn von einem minderwertigen Futter muß man weitaus mehr füttern, als von einem hochwertigen. Vergleichen Sie daher auch niemals allein die Dosen-Preise, sondern rechnen Sie sich diese immer nach der empfohlenen Fütterungsmenge aus und vergleichen dann den Preis pro Tagesration. Künstlich zugesetzte Vitamine in hohen Dosen, betitelt als „Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe“ (Futter wurde „totgekocht“, exakte Mengenangaben, wie „Vitamin A 15.000 IE“ sind immer künstlich zugesetzt, also Chemie) Auf der Packung sollten Farb-, Lock-, Konservierungsstoffe ausdrücklich ausgeschlossen werden, sonst könnten sie enthalten sein Keine diffuse Kräuter- oder Früchtemischung (denn dann findet eine permanente Dauermedikation statt, Werbetrick! Mehr dazu hier.), für das menschliche Auge wirkt so ein Futter gesund. Jedoch braucht kein Tier ohne jegliche medizinische Indikation die permanente Zufuhr von Kräutern für die Nieren oder Leber. Viel sinnvoller ist es, die Kräuter nur nach Bedarf und mit Bedacht zu ergänzen. Je mehr Inhaltsstoffe, desto höher bei empfindlichen Tieren die Möglichkeit, auf etwas zu reagieren. Vorallem bei diffusen Kräutermischungen. Weitere Tips bei meiner Kollegin Nadine Wolf: Wie erkenne ich ein gutes Nassfutter? Fragwürdiges Fertigfutter Was muss ich bei Erkrankungen beachten? Futteranpassung bei CNI (Chronischer Niereninsuffizienz) Ernährungstips von THP Swanie Simon bei: Nieren-Erkrankungen Harnwegs-Erkrankungen Leber-Erkrankungen Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen Linksammlung - zusätzliche Infos: der-Barf-Blog von Nadine Wolf mit allerlei Themen rund um die Hundegesundheit und Ernährung Welche Lebensmittel sind für Hunde giftig? Tierarzt vs. Barfer - Krieg der Welten? Sinn und Unsinn von Futtermitteltests - Warum landet Pedigree auf Platz 1? Kokosöl ist kein Gift - auch nicht im Hundenapf - zurück zu Wissenswertes -
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Update: 15.04.2024 - Ernährung & Wissenswertes
Rund um die Ernährung von Hunden und Katzen „Eine Krankheit kann viele Väter haben, die Mutter ist immer die Ernährung!“ Chinesische Weisheit Moro-Suppe bei Durchfall - Rezepte und Wissenswertes Congee - Rezept bei Magen- Darm-Problemen und geschwächten Tieren Allgemeine Infos & Mythen, die sich hartnäckig halten: Der wichtigste Punkt ist, dass es einfach nicht das eine gute Futter gibt, das für jeden Hund oder jede Katze gleich gut geeignet ist! Eine Fütterung sollte immer Aspekte wie das Lebensalter, Krankheiten, Aktivität, spezielle Lebensumstände oder auch nach TCM den jeweiligen Typ berücksichtigen (Yang „Wärme-Typ“ oder Yin „Kälte- Typ“ oder Mischformen daraus bzw. die 5 Elemente, Näheres unter TCM-Ernährung. Für die Erstellung eines TCM- Ernährungsplans oder eine ausführliche Futterberatung melden Sie sich gerne bei mir). Genauso, wie sich leider jeder nach 3 Wochenend- Seminaren Tierheilpraktiker nennen kann, genauso kann leider auch jeder Futtermittel- Hersteller werden und ein Futter nach seinen eigenen Ideen im rechtlich zulässigen Rahmen zusammenstellen und verkaufen. Man benötigt hierfür keine spezielle Ausbildung oder ein Studium. Vielen Fertigfuttern fehlen z. B. Jod, Selen und B- Vitamine. Letztere sind hitzeempfindlich und werden beim Kochen/Dünsten zerstört. Außerdem liegt der Fettgehalt bei sehr vielen Futtern gerade mal bei höchstens 5-8 %. Beim Barfen liegt er als Vergleich bei mind. 15 % beim gesunden Hund. Welche Öle und/oder Fette (EPA / DHA) ergänzt werden sollten, ist hier sehr schön erklärt. Und hier gibt es eine sehr gut verständliche Übersicht, wie sich ein Futter idealerweise zusammensetzen und was ergänzt werden sollte. Dies ist auch mit Dosen/Reinfleischdosen möglich, man muß nicht gezwungenermaßen barfen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der, dass es absolut nichts bringt, wenn man das teuerste Futter kauft oder einen noch so guten Barf-Plan hat, dann aber regelmäßig Floh- und Zeckentabletten verabreicht! Auch, wenn viele immer noch meinen, ihr Hund verträgt diese Mittel gut: Mir ist in über 10 Jahren Praxistätigkeit noch kein einziger untergekommen, dessen Magen, Darm, Leber und/oder Nieren nicht osteopathisch auffällig waren. Viele Besitzer sind immer wieder sehr erschrocken, wenn sie die Reaktion ihres Hundes sehen, sobald ich nur die Hand auf Magen oder Leber lege… So macht auch absolut keine Ernährungsanpassung durch mich Sinn, wenn diese Tabletten nicht umgehend abgesetzt werden, da wir die Magen-Darm-Probleme so definitiv niemals in den Griff bekommen werden! Viele Spot ons wirken übrigens ebenfalls „systemisch“, das heißt, dass sie ins Blut übergehen. Näheres zu diesen Themen hier. Auch wenn man etwas „schon immer so“ oder „seit 20 Jahren so“ macht oder die Hunde grundsätzlich mit Trockenfutter 15 Jahre alt werden, ist es darum nicht gleichzeitig gut oder richtig! Ein Hund, der 15 Jahre lang unter Bauchschmerzen und Magenproblemen aufgrund einer Fehlernährung leiden muß und später noch eine Nierenerkrankung dadurch entwickelt, ist leider nicht als Erfolg zu werten! Lesen Sie bitte immer das „Kleingedruckte“, also sprich die Inhaltsstoffe und nicht die großen Werbeversprechen auf der Vorderseite. Gerne wird mit „Gelenkfutter“ oder ähnlichem geworben und dann sind gerade mal 2 % oder sogar nur 0,2 % Grünlippmuschel enthalten. Diese paar Krümel haben leider absolut keinen Nutzen oder gar eine therapeutische Wirkung! Lassen Sie sich hier nicht hinters Licht führen. Rechnen Sie auch immer die bei den Inhaltsstoffen angegebenen Prozente nach. Ihnen wird sehr oft auffallen, dass man beim Addieren gar nicht auf exakt 100 % kommt. Doch aus was besteht der restliche Inhalt, wenn man beim Nachrechnen nur auf vielleicht 60 % kommt? Am besten direkt beim Hersteller nachfragen. Bekommt man dann keine zufriedenstellende Antwort, sollte man sich am besten nach einem anderen Futter umgucken. Bei der Zutatenliste steht der Hauptbestandteil an erster Stelle. Viele Hersteller splitten aber gerne auf und benennen Mais, Maismehl, Maiskleber etc. einzeln, damit diese Zutat auf der Liste weiter nach hinten rutscht und der Eindruck erweckt wird, es wäre gar nicht so viel davon enthalten. Auch bei Nahrungsergänzungen, z. B. für die Gelenke oder Magen-Darm-Probleme ist Vorsicht geboten: Bei Bestandteilen wie Getreide, Mehl, Wurzeln (ohne genauere Definition), Erbsen, Mais, Soja, Saccharose, Aspartam, Zucker oder ähnlichem: Hände weg! Diese Präparate kosten zumeist viel Geld und haben wenig Nutzen. Ebenso ist es häufig deutlich günstiger, wenn man sich die Bestandteile einzeln kauft, als eine fertige Mischung zu erwerben, die ohnehin nicht pauschal auf jeden Patienten gleich gut passt. Zudem wird auf Social Media-Plattformen ständig mit Tieren geworben, die kaum noch laufen können und diese Mittel hätten dann angeblich eine Heilung vollbracht. Bitte nicht auf solche Werbeversprechen hereinfallen. Viele dieser Tiere zeigen neurologische Symptome, die definitiv nicht mit ein bisschen Grünlippmuschel oder Kollagen behoben werden können! Im Termin gehe ich individueller auf dieses Thema ein und suche gerne für Ihr Tier passende Mittel heraus. Weiterhin muß man bei Nahrungsergänzungen aufpassen: fettlösliche Vitamine (A, D, E, K) lagern sich im Körper ein und können nicht, so wie die wasserlöslichen Vitamine, einfach vom Körper ausgeschieden werden. Haben Futter und zusätzlich die Nahrungsergänzungsmittel dann noch einen hohen Anteil dieser Vitamine, kann es durchaus zu Überversorgungen, sogenannten Hypervitaminosen kommen. Hier können Sie nachlesen, was für Probleme dies verursachen kann (bei Vitamin A wären das u. a.: Erbrechen, Kopfschmerzen, Veränderungen von Haut und Schleimhaut, bis hin zur Leberzirrhose!). Im Barf-Blog von Nadine Wolf wird das Thema ausführlicher behandelt. „Ich füttere ein gutes Trockenfutter, denn die schöne bunte Verpackung verspricht 70 % Fleisch!“ - das Märchen vom hohen Fleischanteil im Hunde(trocken)futter. Mit Trockenfutter ist definitiv keine Ausschluss-Diät möglich! Ebenso mit schlecht deklariertem Futter (tierische/pflanzliche Nebenerzeugnisse, Öle und Fette, 4 % Rind, etc.). Ein Mythos, der sich hartnäckig hält: Trockenfutter ist leider nicht gut geeignet zum Zähne putzen. Hunde haben ein sogenanntes Scherengebiss, um ein Beutetier auseinander zu reißen und die Brocken hinunter zu schlingen. Er besitzt auch keine ausgeprägten Kauflächen wie der Mensch oder ein Pflanzenfresser. Demnach ist sein Gebiss überhaupt nicht dafür ausgelegt, auf Trockenfutter-Brocken herumzukauen. Genau das Gegenteil ist der Fall: Die Pampe aus zumeist viel zu vielen Kohlenhydraten kann sich besonders gut an den Zähnen festsetzen. Der Zahnputz-Effekt wäre in etwa so, als wenn wir Menschen trockene Butterkekse zur Zahnreinigung kauen. Testen Sie doch spaßeshalber einmal aus, wie der Zahnputzeffekt damit ist. :) Kein Trocken- und Nassfutter mischen, dies belastet den Verdauungstrakt noch stärker. Sollte Ihr Hund das Trockenfutter nur dann fressen, wenn Sie als Topping Dosenfutter oder ähnliches dazugeben, tun Sie Ihrem Hund bitte den Gefallen und wechseln umgehend das Futter! Das Einweichen von Trockenfutter ändert rein gar nichts an dem zumeist viel zu hohen Gehalt an Kohlenhydraten und den so häufig verwendeten künstlichen, chemischen Zusätzen („ernährungsphysiologische Zusatzstoffe“). Auch ist es für die Tiere unmöglich, die fehlende Feuchtigkeit durch Trinken aufzuholen, sehr schön erklärt das dieser Artikel, der auch das Thema Nieren- und Blasenprobleme beleuchtet. Ich bin kein Freund von Trockenfutter oder gar veganer Ernährung für Hunde und Katzen, da beides nicht artgerecht ist. Ich bin selber Veggie, halte diese Ernährungsform aber für Hunde und Katzen für ungeeignet, da die Proteine pflanzlichen Ursprungs sind (Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen, etc.). Ein tierischer Körper, der nun mal auf das Fressen von Beutetieren ausgerichtet ist, kann diese Pflanzenproteine viel schlechter verwerten, meine Kollegin Nadine Wolf hat hierzu einen tollen und ausführlichen Beitrag geschrieben. Zudem trocknen dauerhafte Gaben von Hülsenfrüchten oder auch Hirse nach TCM sehr stark aus, auch Trockenfutter an sich ist ein sehr „heißes Lebensmittel“, welches austrocknet. Dies kann man tatsächlich therapeutisch ausnutzen, aber permanente Gaben ohne Indikation verschärfen das typische Trockenfutter-Problem sogar noch: Denn bisher hatte ich in meinen über 10 Jahren Praxistätigkeit tatsächlich noch keinen Patienten, der seine dauerhafte Trockenfuttergabe wirklich gut vertragen hat. Die meisten Besitzer meinen zwar, dass ihr Tier es gut verträgt, aber bei jedem dieser Patienten waren osteopathisch der Magen und/oder Darm auffällig, d. h. unter Spannung, druckempfindlich, trotz langer Futterpause aufgebläht, die Tiere haben teilweise viel Gras gefressen, etc. Der Körper kann dies einige Zeit kompensieren, aber irgendwann entstehen immer mehr Probleme, zusätzlich zu den Magen-Darm- Beschwerden, die man dann auch gar nicht mit dem Futter in Verbindung bringt: Leber- und Nierenkrankheiten, Harngries und Blasensteine, permanente Muskelverspannungen, Knochen- und Knorpelerkrankungen, verstärkte Anfälligkeit für Zecken, ... Die Tiere übersäuern immer mehr und scheiden vermehrt Buttersäure aus, die für Zecken sehr anziehend riecht. Zusätzlich werden ph-Wert- Veränderungen im Körper verursacht, z. B. in der Blase (Gefahr von Steinen) im Magen/Speichel (Übersäuerung, Sodbrennen mit Erbrechen/Gras fressen, Förderung von Zahnstein) oder in den Faszien, mit denen ich osteopathisch arbeite. Diese verkleben und die Tiere sind permanent verspannt. Hier ein sehr schön erklärter Artikel zum Thema Stärke - Zucker - Diabetes - Krebs Zusätzlich enthält Trockenfutter viel zu viele schwer verdauliche Füllstoffe, die als riesige Haufen wieder ausgeschieden werden. Bei hochwertigem Futter ist die Kotmenge deutlich geringer. Trockenfutter enthält oft vom Werk aus schon Futtermilben und deren Kot. Einfrieren oder das luftdichte Verschließen bringen also leider nichts. Gras fressen in geringen Mengen muß nicht unbedingt auf ein Problem hinweisen. Wenn der Hund aber exzessiv und hektisch große Mengen Gras schluckt, und das sogar regelmäßig, sollte unbedingt das Futter unter die Lupe genommen und nicht einfach stur Magensäureblocker gegeben werden! Dies kann auf Dauer mehr schaden als nutzen! Woran erkenne ich ein gutes Futter für Hund & Katze? Tip: Vertrauen Sie nicht ungeprüft den Werbeversprechen der Futtermittelindustrie. Teuer ist nicht unbedingt automatisch gut - billig jedoch auch nicht. Immer genau auf Inhalts- und Zusatzstoffe bzw. Folgendes achten: Was in einem guten Futter definitiv nichts zu suchen hat: jegliche Bestandteile von Soja, Mais, Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen, Linsen, etc.), Zucker, pflanzliche Nebenerzeugnisse, ein hoher Getreideanteil (Getreide steht an 1. oder 2. Stelle der Zutatenliste) deuten auf minderwertiges, schwer verdauliches Futter hin (Fehlernährung). Solch ein Futter am besten im Regal stehen lassen! Tierische Nebenerzeugnisse sind ein Sonderfall und schwierig zu beurteilen: Es kann sich dabei um Schlachtabfälle, wie Hufen, Fell, Bindegewebe, Hörner etc. handeln oder um Hochwertiges, wie Organe. Leider deklarieren viele Hersteller dies immer noch nicht offen. Futtermitteldeklaration: Fleisch oder nicht Fleisch? Die 4 %-Regel besagt, dass man eine Futtersorte Rind nennen darf, wenn 4 % davon enthalten sind. Oder Rentier, wenn 4 % Rentier enthalten sind. Jedoch unabhängig davon, ob damit gutes Muskelfleisch oder Schlachtabfälle enthalten sind. Zumeist ist es dann ein großes Rätsel, was ansonsten noch im Futter enthalten ist. In diesem Artikel wird es ausführlich erklärt. Hefe = Geschmacksverstärker, evtl. Glutamat Natriumchlorid, Kaliumchlorid = Kochsalz Saccharose, Fruktose, Karamell, etc. = Zucker bzw. Zuckeraustauschstoff Rüben(trocken)schnitzel = billiger Füllstoff, Abfallprodukt aus der Zuckerherstellung Brühe oder Sud ist einfach nur Wasser, um die Dose schwerer zu machen Yucca sorgt dafür, dass die Haufen schön aussehen, so dass der Eindruck erweckt wird, das Futter wäre gut verträglich Eine extrem hohe Fütterungs- Empfehlung ist zumeist „verdächtig“, denn von einem minderwertigen Futter muß man weitaus mehr füttern, als von einem hochwertigen. Vergleichen Sie daher auch niemals allein die Dosen- Preise, sondern rechnen Sie sich diese immer nach der empfohlenen Fütterungsmenge aus und vergleichen dann den Preis pro Tagesration. Künstlich zugesetzte Vitamine in hohen Dosen, betitelt als „Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe“ (Futter wurde „totgekocht“, exakte Mengenangaben, wie „Vitamin A 15.000 IE“ sind immer künstlich zugesetzt, also Chemie) Auf der Packung sollten Farb-, Lock-, Konservierungsstoffe ausdrücklich ausgeschlossen werden, sonst könnten sie enthalten sein Keine diffuse Kräuter- oder Früchtemischung (denn dann findet eine permanente Dauermedikation statt, Werbetrick! Mehr dazu hier.), für das menschliche Auge wirkt so ein Futter gesund. Jedoch braucht kein Tier ohne jegliche medizinische Indikation die permanente Zufuhr von Kräutern für die Nieren oder Leber. Viel sinnvoller ist es, die Kräuter nur nach Bedarf und mit Bedacht zu ergänzen. Je mehr Inhaltsstoffe, desto höher bei empfindlichen Tieren die Möglichkeit, auf etwas zu reagieren. Vorallem bei diffusen Kräutermischungen. Weitere Tips bei meiner Kollegin Nadine Wolf: Wie erkenne ich ein gutes Nassfutter? Fragwürdiges Fertigfutter Was muss ich bei Erkrankungen beachten? Futteranpassung bei CNI (Chronischer Niereninsuffizienz) Ernährungstips von THP Swanie Simon bei: Nieren-Erkrankungen Harnwegs-Erkrankungen Leber-Erkrankungen Bauchspeicheldrüsen- Erkrankungen Linksammlung - zusätzliche Infos: der-Barf-Blog von Nadine Wolf mit allerlei Themen rund um die Hundegesundheit und Ernährung Welche Lebensmittel sind für Hunde giftig? Tierarzt vs. Barfer - Krieg der Welten? Sinn und Unsinn von Futtermitteltests - Warum landet Pedigree auf Platz 1? Kokosöl ist kein Gift - auch nicht im Hundenapf - zurück zu Wissenswertes -
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