Ernährung nach TCM
Was ist Qi?
Qi
ist
die
„Lebensenergie“
und
Grundlage
allen
Lebens
und
aller
Substanzen
im
Körper.
Dazu
gehören
z.
B.
Blut,
Körpersäfte
und
Yin
und
Yang.
Qi
schützt
vor
Krankheit,
nährt
Organe
und
Körper.
Zur
Stärkung
des
Qi
brauchen
wir
unter
anderem
qi-reiches
Essen
und
eine
gute
Verdauung,
um
es
aufnehmen
zu
können.
Natürliche
und
frisch
gekochte
Speisen
beinhalten
mehr
Qi
als
nur
aufgetaute,
ebenso
Nahrungsmittel
guter
Qualität
(Bio,
ohne
Pestizide
etc).
Zuckerhaltiges
oder
minderwertige Qualität raubt sogar Qi.
Die Milz hat in der TCM eine besondere Bedeutung:
Die
Milz
ist
der
Ursprung
für
Qi
und
Blut
(Xue)
und
steht
daher
im
Mittelpunkt
der
Verdauung.
Dabei
ist
die
„chinesische
Milz“
nicht
eins
zu
eins
anatomisch
und
medizinisch
übertragbar
auf
die
„westliche
Milz“.
Dies
gilt
ebenso
für
alle
anderen
Organe
und
das
Blut.
Milz
und
Magen
sind
nach
TCM
Partner
und
zuständig
für
die
Verdauung
und
daher
die
Basis
der
Gesundheit.
Bei
Ungleichgewichten
kommt
ein
Milz-Qi-Mangel
am
häufigsten
vor.
Symptome
des
Qi-Mangels
sind
z.
B.
Verdauungsprobleme,
weicher
Kot,
Blähungen,
Neigung
zu
Allergien
und
Unverträglichkeiten,
Müdigkeit,
Appetitlosigkeit,
Magenschmerzen,
Aufstoßen,
Zahnfleischblutungen, schwache Muskeln, ...
Das Blut (chin. Xue) nährt, befeuchtet und kühlt den Körper:
Die
Blutbildung
erfolgt
aus
chinesischer
Sicht
durch
das
Qi,
welches
mit
Hilfe
der
Milz
aus
der
Nahrung
gewonnen
wird.
Daher
besteht
häufig
zusätzlich
ein
Blut-Mangel,
wenn
der
Körper
einen
Qi-Mangel
aufweist.
Das
Blut
nährt
und
befeuchtet,
kühlt
und
beruhigt
die
Nerven
und
sorgt
somit
auch
für
einen
erholsamen
Schlaf.
Bei
Blutmangel
drohen
Erschöpfung,
Nervosität,
Unruhe,
blasse
Schleimhäute,
trockene
Augen
und
Haut,
brüchige
Krallen
und
Fell,
Haarausfall,
trockener
Kot,
Anämie,
Eisenmangel, Schreckhaftigkeit und Ängstlichkeit, Schlafstörungen.
Auch die sogenannten Körpersäfte haben eine besondere Bedeutung:
Sie
bestehen
aus
Speichel,
Schweiß
und
den
Verdauungssäften,
die
die
Sinnesorgane
befeuchten,
Gelenke
schmieren
und
die
Haut
von
innen
geschmeidig
halten.
Bei
einem
Mangel
entsteht
Trockenheit:
Trockene
Haut,
Schleimhaut,
Haare,
Augen,
sowie trockener, harter Kot.
Die Niere sollte auch im jungen Alter gestärkt werden:
Die
Nieren-Energie
(die
sogenannte
Essenz
=
Jing)
wird
zum
Zeitpunkt
der
Zeugung
von
den
Eltern
festgelegt
und
mitgegeben.
Wohlhabende
chinesische
Paare
bereiten
sich
traditionell
um
die
2
Jahre
lang
auf
den
Zeitpunkt
der
Zeugung
vor,
um
möglichst
viel
Jing
an
den
Nachkommen
weiterzureichen.
Probleme
mit
den
Knochen
oder
Zähnen
deuten
z.
B.
auf
einen
Mangel
hin,
dies
kann
dann
daran
liegen,
dass
die
Eltern
nicht
ausreichend
von
der
wertvollen
Essenz
weitergeben
konnten.
Ein
Problem
sind
hier
auch
Zuchttiere,
die
ständig
Welpen
produzieren
oder
Tierschutztiere.
Das
Jing
ist
wie
ein
Rucksack,
den
man
permanent
trägt
und
aus
dem
lebenslang
etwas
heraustropft:
Es
verbraucht
sich
im
Laufe
des
Lebens
und
lässt
sich
auch
nur
bedingt
auffüllen/stärken.
Was hat es mit Yin & Yang auf sich?
Yin
bedeutet ursprünglich „die schattige Seite eines Hügels“ und steht für:
•
den gemütlichen Konstitutionstyp
•
lagert schnell ein und legt an Körpergewicht zu, nimmt schwer wieder ab
•
friert schnell (sucht daher die Wärme)
•
verträgt warmes Wetter häufig gut
•
introvertierte Persönlichkeit
•
eher passiv-abwartend
•
häufig kraftlos
Yang bedeutet ursprünglich „die sonnige Seite des Hügels“ und steht für:
•
aktive bis hitzige Konstitutionstypen
•
nimmt eher schlecht zu, evtl. sogar Untergewicht
•
Wärme-/Hitzegefühl (sucht daher kühle Plätze)
•
verträgt kaltes Wetter häufig gut
•
extrovertierte Persönlichkeit
•
eher draufgängerisch
•
hohe Körperkraft
Alle Dinge haben einen Yin und Yang-Aspekt:
Der
Tag
lässt
sich
in
Yin
(die
Nacht)
und
Yang
(den
Tag)
einteilen,
ebenso
der
zu-
und
abnehmende
Mond,
Temperaturen
oder
auch
die
Jahreszeiten
können
in
inaktiv
/
Yin
(Herbst
und
Winter)
oder
aktiv
/
Yang
(Frühling
und
Sommer)
eingeteilt
werden.
Diese
Eigenschaften
bilden
Gegensätze,
doch
sie
existieren
nur
in
Relation
zueinander.
Das
eine
kann
ohne
das
andere
nicht
sein.
Auch
der
Körper
beinhaltet
Yin-
und
Yang-Aspekte,
die
sich
normalerweis
gegenseitig
im
Gleichgewicht
halten
sollen.
Entstehen
Krankheiten,
die
sich
durch
Kälte,
Schwäche,
Antriebslosigkeit
ausdrücken,
überwiegt
das
Yin.
Beschwerden,
die
sich
mit
Hitze,
Aktivität,
Schnelligkeit
äußern,
werden
dem
Yang
zugeordnet
und
auch
anders
therapiert
als
Yin-Disharmonien.
Es
kann
Monate
oder
sogar
Jahre
dauern,
bis
sich
ein
Mangel
von
Yin
oder
Yang
im
Körper
wieder
normalisiert
hat.
Zumeist
liegt
jedoch
eine
Kombination
und
somit
auch
ein
Qi-
oder
Blut-Mangel
vor,
welcher
häufig
schneller
in
den
Griff
zu
bekommen
ist.
Daher
ist
es
immer
hilfreich,
das
Milz-Qi
und
damit
auch
die
Verdauung
und
die
Bildung
von
Qi
(Lebensenergie)
und
Xue
(Blut)
zu
stärken,
um
so
die
Grundlage
zu
schaffen,
dass
die
anderen
Organe
folgen
können
und
man
den
Teufelskreis
durchbricht.
Hier schließt sich nun der Kreis - Verdauung nach TCM:
Im
Bauch
befindet
sich
aus
Sicht
der
TCM
ein
Kochtopf
mit
kochender
Suppe.
Der
Magen
verwandelt
die
zugeführte
Nahrung
in
diese
heiße
Suppe.
Isst
man
kalte
Nahrung,
muß
er
sie
erst
erwärmen,
ist
sie
trocken,
muß
er
Feuchtigkeit
zuführen.
Der
aufsteigende
Dampf
ist
das
aus
der
Nahrung
gewonnene
Qi
(Lebensenergie).
Ohne
Dampf
also
kein
Qi!
Der
Körper
kann
die
Nährstoffe
nicht
aufnehmen
und
Mängel
entstehen.
Durch
zu
viel
Kaltes
kühlt
die
Suppe
ab
und
kann
gar
nicht
mehr
dampfen.
Nun
beginnt
der
Kreislauf:
Kalte
Suppe
steht
im
Bauch
und
entwickelt
sich
zur
pathogenen
(krankmachenden)
Feuchtigkeit,
(Erklärung
siehe
unten)
da
sie
nicht
verdampfen
kann.
Diese
wird
z.
B.
eingelagert
in
Form
von
Ödemen,
Bauchfett,
Schleim
in
der
Lunge
oder
sie
zeigt
sich
auf
der
Haut
als
Akne.
Alte,
eingelagerte
Reste
können
auch
wieder
verdampfen
mit
der
Zeit,
wenn
die
Nahrung
optimiert
und
die Disharmonie beseitigt wird.
Problem von Feuchtigkeit und Schleim:
Etwas
Feuchtigkeit
im
Körper
ist
normal.
Ein
Zuviel
allerdings
erstickt
das
Qi.
Feuchtigkeit
ist
daher
zumeist
an
schweren
Erkrankungen
beteiligt.
Durch
Hitze
und
Stagnation
dickt
sie
ein
zu
Schleim
(TCM:
Feuchte
Hitze),
welcher
deutlich
schwerer
auszuleiten
ist
als
Feuchtigkeit.
Schleim
und
Feuchtigkeit
sind
z.
B.
erkennbar
als
Lipom
oder
Auswurf
beim
Husten,
aber
auch
als
Arterienverkalkung
oder
Bluthochdruck,
an
einer
ständig
laufenden
Nase,
Ödemen,
Übergewicht,
Gelenkschmerzen oder viel Augen- und Ohrenausfluß.
Die
thermische
Wirkung
von
Nahrungsmitteln
kann
als
Therapie
der
obigen
Störungen gezielt eingesetzt werden:
Dabei
geht
es
nicht
um
die
Temperatur
des
Essens,
sondern
um
die
energetische
Eigenschaft.
Auch
heiße
Getränke,
wie
z.
B.
Salbeitee,
können
kühlend
wirken.
Diese
thermische
Wirkung
kann
man
in
der
TCM
gezielt
zur
Therapie
nutzen,
um
z.
B.
Hitze-Symptome
mit
kühlenden
oder
Kälte-Symptome
mit
wärmenden
Lebensmitteln
zu
beruhigen.
Ein
gutes
Beispiel
ist
hier
die
Allergie-Problematik:
Häufig
wird
z.
B.
Lamm
und/oder
Trockenfutter
vom
Tierarzt
verordnet,
welches
nach
TCM
von
der
Thermik
her
sehr
heiß
ist.
Da
jedoch
eine
Allergie
mit
hochgradigem
Juckreiz,
roter
Haut
und
entzündeten
Ohren
nicht
noch
zusätzlich
mit
Hitze
-
also
erhitzenden
Fleischsorten
-
angeheizt
werden
sollte,
wird
diese
Therapie
häufig
keinen
Erfolg
versprechen
und
es
werden
mit
Cortison
oder
anderen
(das
Immunsystem
herunterfahrenden)
Medikamenten
die
Symptome
unterdrückt.
In
der
TCM
würde
man
dieses
Allergie-Problem
komplett
anders
angehen
(
Hier
ausführlichere
Infos
dazu).
Durch
Kochen
und
Verarbeiten
ändert
sich
die
thermische
Wirkung
der
Nahrungsmittel.
Durch
das
Kochen
werden
viele
Nahrungsmittel
allerdings
auch
bekömmlicher,
denn
der
Magen
liebt
es
nach
TCM
warm,
saftig
und
regelmäßig.
Daher
ist
eine
goldene
Mitte
hier
erstrebenswert
und
es
sollte
bei
gesunden
Tieren
ohne
Beschwerden
nicht
dauerhaft
über
Wochen
oder
Monate
nur
stark
Erhitzendes
oder
Kaltmachendes
verfüttert
werden,
da
dies
ebenfalls
Disharmonien
auslösen
kann.
Die thermische Wirkung von Nahrungsmitteln kann beeinflusst werden:
„Yinisieren“ = kühler machen durch:
in Wasser einlegen oder keimen lassen
kühlender bis kalt machen durch:
Nahrungsmittel in Kühlschrank oder Tiefkühltruhe aufbewahren
Yangisieren = wärmer machen durch:
blanchieren, dünsten, garen, kochen, schmoren
Eine
Speise
gilt
auch
dann
noch
als
gekocht,
wenn
sie
steht
und
abgekühlt
ist.
Ausnahme: Aufbewahrung im Kühlschrank/Tiefkühltruhe, dann ist die Thermik kühl.
wärmender bis erhitzend machen durch:
braten, grillen, rösten oder Scharfes, wie Ingwer, dazugeben
Durch
mehrere
Verarbeitungsprozesse
wird
ein
Nahrungsmittel
ebenfalls
„heiß“,
daher ist auch Trockenfutter stark erhitzend.
- Zurück zur Seite TCM -
„Eine
Krankheit
kann
viele
Väter
haben,
die
Mutter ist immer die Ernährung!“
Chinesische Weisheit
Die
Ernährungstherapie
ist
daher
die
Basis
für
alle
anderen
Therapien
der
TCM
(Akupunktur,
Kräuter).
Für
alle,
die
sich
ausführlicher
informieren
möchten,
erkläre
ich
die
wichtigsten
Grundlagen
der
TCM,
die
mit
der
Ernährung
zusammenhängen: